Wall Street setzt auf Büroanwesenheit: Chefs nehmen Beurteilung vor

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Die Banken an der Wall Street üben verstärkten Druck auf ihre Mitarbeiter aus, wieder ins Büro zurückzukehren. Drei Jahre nach Ausbruch der Corona-Pandemie möchten die Big Player ihre Angestellten nicht mehr im Homeoffice haben. Insbesondere Führungskräfte der Wall Street setzen sich dafür ein, dass die Mitarbeiter wieder persönlich im Büro arbeiten. Kathryn Wylde, die Leiterin des gemeinnützigen Verbands Partnership for New York City, in dem viele Wall-Street-Führungskräfte vertreten sind, betont, dass Arbeitgeber strenger werden und die Anwesenheit im Büro als Kriterium für die Leistungsbewertung betrachten.

Rückkehr ins Büro: Konsequenzen für Mitarbeiterbindung

Neda Shemluck, Managing Director bei Deloitte, unterstreicht die dringende Notwendigkeit für Arbeitgeber, klare Richtlinien einzuführen, um die Rückkehr der Mitarbeiter ins Büro zu fördern. Sie weist jedoch darauf hin, dass dies zu erheblichen Konsequenzen für die Mitarbeiterbindung führen kann.

Bank of America: Hybridmodell mit Büro- und Homeoffice-Tagen

Die Bank of America legt großen Wert auf die Anwesenheit der meisten Arbeitnehmer im Büro und erwartet, dass sie an drei Tagen in der Woche persönlich anwesend sind. Es gibt jedoch auch Positionen, bei denen eine begrenzte Anzahl von Homeoffice-Tagen pro Monat erlaubt ist, um den Mitarbeitern mehr Flexibilität zu bieten. Selbst Händler oder Filialmitarbeiter haben die Möglichkeit, ihre Arbeitszeiten teilweise von zu Hause aus zu gestalten.

Arbeit im Büro: Barclays Bank legt Mindesttage fest

Bei Barclays ist es wichtig, dass die Mitarbeiter in der Unternehmens- und Investmentbank regelmäßig im Büro sind, um eine effiziente Arbeitsweise zu gewährleisten. Während drei Tage pro Woche für die meisten Mitarbeiter ausreichen, werden Investmentbanker und Händler größtenteils vier Tage pro Woche im Büro erwartet. Einige Mitarbeiter in der Marktabteilung haben sogar die Verpflichtung, fünf Tage pro Woche im Büro zu sein, um den Anforderungen dieser spezifischen Rolle gerecht zu werden.

BNP Paribas ermöglicht Homeoffice für Tausende Mitarbeiter in Europa

BNP Paribas hat ein flexibles Arbeitsmodell eingeführt, bei dem die Mitarbeiter in Europa bis zu einer halben Woche von zu Hause aus arbeiten können. Dieses Hybridmodell ermöglicht es den Mitarbeitern, ihre Arbeitszeit effektiv zu nutzen und ihre Aufgaben sowohl im Büro als auch im Homeoffice zu erledigen. Durch die Flexibilität des Modells können die Mitarbeiter ihre Arbeitsumgebung an ihre individuellen Bedürfnisse anpassen und eine bessere Work-Life-Balance erreichen.

Persönlicher Austausch: Banken achten auf Mitarbeiterwünsche

Obwohl das Homeoffice viele Vorteile bietet, bevorzugen einige Mitarbeiter den persönlichen Kontakt mit Kollegen, um sich besser in das Team einzufügen und eine enge Bindung aufzubauen. Banken sollten daher flexible Arbeitsmodelle anbieten, die es den Mitarbeitern ermöglichen, sowohl im Büro als auch von zu Hause aus zu arbeiten. Auf diese Weise können die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter erfüllt und gleichzeitig die Mitarbeiterbindung gestärkt werden.

Ausgewogenes Modell: Rückkehr ins Büro und Mitarbeiterbindung

Die Rückkehr ins Büro ermöglicht den Vorgesetzten eine genauere Beurteilung der Mitarbeiterleistung, da sie deren Arbeitsweise direkt beobachten können. Dennoch ist es wichtig, dass die Banken die Flexibilität und Präferenzen ihrer Mitarbeiter berücksichtigen, um Mitarbeiterbindung und Zufriedenheit aufrechtzuerhalten. Ein ausgewogenes Modell, das sowohl die Anforderungen der Banken als auch die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter berücksichtigt, könnte zu einer harmonischen und produktiven Arbeitsumgebung führen.

Die Bankchefs drängen auf eine Rückkehr ins Büro, um die Effizienz und Zusammenarbeit der Teams zu verbessern. Allerdings ergab eine Deloitte-Umfrage, dass zwei Drittel der Beschäftigten im Finanzdienstleistungssektor, die bisher remote gearbeitet haben, bereit wären zu kündigen, wenn sie wieder täglich ins Büro müssten. Die Bankchefs stehen vor der Herausforderung, die Vorzüge des Homeoffice mit den Bedürfnissen der Mitarbeiter nach Flexibilität und Work-Life-Balance in Einklang zu bringen.

Die Wall Street-Banken betonen, dass die Rückkehr ins Büro eine genauere Beurteilung der Mitarbeiterleistung ermöglicht, da Führungskräfte ihre Mitarbeiter persönlich erleben und ihre Stärken und Schwächen besser einschätzen können. Die Zusammenarbeit im Büro fördert eine reibungslose Kommunikation und ermöglicht es den Mitarbeitern, schnell und effizient auf Anfragen und Probleme zu reagieren. Darüber hinaus stärkt die gemeinsame Arbeit vor Ort den Teamgeist und fördert den Austausch von Wissen und Erfahrungen.

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