Als Teil der EU-Strategie zur Förderung nachhaltiger Energiequellen definieren RED II und RED III verbindliche RFNBO-Quoten für erneuerbaren Wasserstoff. TÜV SÜD erhielt im März 2025 die Zertifizierungszulassung und hat danach in Deutschland, Österreich, Frankreich und Dänemark 19 Zertifikate nach CertifHy EU, ISCC EU und REDcert EU vergeben. Der Artikel behandelt die Gestaltung von PPA-Verträgen, die Audit-Vorbereitung über mehrere Monate und die Wirtschaftlichkeit für Produzenten und Investoren unter Berücksichtigung regulatorischer Rahmenbedingungen.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
TÜV SÜD erhält Umweltbundesamt-Anerkennung und zertifiziert 19 RFNBO-Produzenten europaweit
RED II und RED III definieren verpflichtende RFNBO-Quoten zur Förderung nachhaltiger Wasserstoffproduktion in der EU und treiben so den Markt voran. Die EU-anerkannten Systeme CertifHy EU, ISCC EU und REDcert EU liefern standardisierte Kriterien für Treibhausgasminderung und Nutzung erneuerbarer Energien. TÜV SÜD erhielt im März 2025 die Zulassung durch das Umweltbundesamt und hat seither 19 Hersteller und Händler zertifiziert, wodurch ein konsistenter Nachweis nachhaltiger Produktion und höhere Investitionssicherheit gewährleistet werden. Dabei kommen Audits und Aktualisierungen zum Einsatz.
CertifHy, ISCC und REDcert EU garantieren RFNBO-Nachweis gemäß EU-Richtlinien
Die von der EU-Kommission zertifizierten Systeme CertifHy EU, ISCC EU und REDcert EU setzen verbindliche Kriterien, um die Umweltbilanz von Power-to-X-Wasserstoff zu verbessern. Kernelemente sind die Erfüllung strenger CO2-Reduktionswerte im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen sowie der ausschließliche Bezug elektrischer Energie aus erneuerbaren Quellen. Diese Rahmenwerke bieten Unternehmen und Investoren eine rechtssichere Basis, um RFNBO-Produkte gemäß den Vorgaben der RED-II- und RED-III-Richtlinien nachhaltig zu vermarkten und Investitionssicherheit durch zertifizierte Auditprozesse garantieren.
Erneuerbarer Stromnachweis ist erforderlicher Schlüssel für RFNBO-Emissionen gemäß EU-Standards
Die Validierung von RFNBO-Produktionen erfordert zweifelsfreie Belege für eine signifikante Minderung der gesamten Treibhausgasbilanz gegenüber herkömmlichen Energieträgern. Parallel dazu ist der ausschließliche Einsatz von Ökostrom zu dokumentieren. Hierzu sind detaillierte Protokolle über Strombezug, Emissionsfaktoren und herstellungsbezogene Kennzahlen zu führen. Die vorgelegten Daten müssen lückenlos und nachvollziehbar sein, um die Übereinstimmung mit den festgelegten EU-Richtlinien zu belegen und die nachhaltige Qualität des Endprodukts sicherzustellen. Verfahren zur Qualitätssicherung, Prüfprotokolle unterstützen dabei zuverlässig.
PPA-Regelwerk für RFNBO-Strom: Keine Ersatzklauseln, Anlagenlisten, monatliche Einspeisedokumentation erforderlich
Nach den Ausführungen von Michael Landspersky sind PPAs für RFNBO-Strom an strikte Formalien gebunden. Dazu zählt die exakte Bezeichnung der eingesetzten Anlagen sowie ein klarer Ausschluss von Ersatzklauseln. Ein zentrales Kriterium bildet zudem die detaillierte Vereinbarung zur Lieferung und zur rechtssicheren Entwertung der Herkunftsnachweise. Monatliche Einspeisedaten müssen lückenlos bereitgestellt werden. Obwohl standardisierte Vertragsmuster aktuell fehlen, gelten diese Vorgaben als unerlässliche Grundlage für die regulatorische Anerkennung im Rahmen der RED-III-Richtlinie einschließlich.
Einfachere Nachhaltigkeitsberichterstattung bei Netzstrom, Direktanbindung erfordert komplexe anfallende Datenaufbereitung
Landspersky betont, dass die präzise Dokumentation der Nachhaltigkeit bei klassischer Stromlieferung über öffentliche Versorgungsnetze durch standardisierte Verfahren und bestehende Dateninfrastrukturen vereinfacht wird. Demgegenüber erfordert der direkte Bezug von Energie aus eigenen Quellen ohne Netzanschluss eine deutlich umfangreichere und aufwendigere Nachweisprozedur, bei der jede Einspeisung, vollständige Zuweisung und Transportstufe möglichst separat erfasst und rückverfolgbar gemacht werden muss. Diese intensive Anfangsdokumentation steigert den administrativen Aufwand beträchtlich und verlangt robuste Datenprozesse sowie Fachwissen.
Effiziente Zertifizierung erfordert sechs Monate Planung und frühzeitiges Pre-Audit
Für eine termingerechte Zertifizierung sollten Unternehmen drei bis sechs Monate Reservierungszeit vorsehen, um Prozesse, Dokumentation und Nachweisführung aufzubauen. TÜV SÜD empfiehlt ein Pre-Audit zur frühen Diagnose möglicher Diskrepanzen in den Organisationsstrukturen. Diese Vorgehensweise fördert gezielte Korrekturmaßnahmen und optimiert interne Abläufe. Durch kontinuierliche Überprüfung lassen sich Prozesse stabilisieren, Dokumentationsanforderungen erfüllen und Auditkosten reduzieren. Eine strukturierte Vorbereitung sichert zudem reibungslose externe Prüfungen und stärkt das Vertrauen der Stakeholder. Effizienz und Sicherheit erhöhen.
Marktführer TÜV SÜD meldet 19 Zertifizierungen in vier Ländern
Seit der offiziellen Freigabe durch das deutsche Umweltbundesamt im März 2025 hat TÜV SÜD insgesamt 19 RFNBO-Zertifizierungen erfolgreich in Deutschland, Österreich, Frankreich und Dänemark implementiert. Parallel dazu werden in Deutschland, Italien und Schweden neue Audit- und Zertifizierungsprojekte vorbereitet. Dieses gezielte Ausweiten des Portfolios und die strategische Ausrichtung auf zentrale europäische Märkte unterstreichen die Vormachtstellung von TÜV SÜD im Bereich nachhaltiger Wasserstoffzertifizierung und untermauern die Zukunftsfähigkeit der Dienstleistung und stärken das Investorenvertrauen.
Seit 2011 liefert TÜV SÜD Pre-Certification Expertise in Wasserstoffprojekten
Auf Basis des CMS 70-Standards für GreenHydrogen aus dem Jahr 2011 stützt sich TÜV SÜD bei internationalen Pre-Certification-Projekten in Kanada, dem Nahen Osten, Nordafrika und Indien auf bewährte Prüfverfahren. Die Bewertungen umfassen technische Machbarkeitsanalysen, Logistikströme und regulatorische Compliance-Prüfungen. Investoren profitieren von detaillierten Gutachten zur Projektvalidierung, fundierten Risikoabschätzungen und Empfehlungen für effiziente Betriebskonzepte nachhaltiger Wasserstoffanlagen unter Berücksichtigung unterschiedlicher Standort- und Infrastrukturbedingungen. Diese Expertise erleichtert die Finanzierungsentscheidung und minimiert technische Unsicherheiten frühzeitig.
Marktführende Audits und globale Expertise sichern effektive nachhaltige RFNBO-Lieferkettenumsetzung
TÜV SÜD kombiniert international zertifizierte Verfahren für erneuerbaren Wasserstoff mit fundierten Leitlinien für Strombezugsvereinbarungen und langjähriger technischer Beratung. Ziel ist eine durchgängige RFNBO-Compliance entlang der gesamten Lieferkette, von der Stromproduktion bis zum Endverbrauch. Produzenten profitieren von klar definierten Auditkriterien, präzisen Herkunftsnachweisen und einem optimierten Zertifizierungsprozess. Investoren erhalten zuverlässige Risikoanalysen sowie nachhaltigkeitsbezogene Investitionsbewertungen, die Transparenz schaffen und die Finanzierbarkeit grenzüberschreitender Wasserstoffprojekte signifikant erhöhen unter Einbindung modernster Messtechnologien und regulatorischer Updates laufend.

